Oolong (chinesisch 乌龙) ist überwiegend als gerollter und kugelförmiger Tee bekannt und kommt ursprünglich aus Südost China, der Provinz Fujian, von wo aus sich diese halb oxidierte Spezialität verbreitete, zunächst nach Taiwan.
Oolong Tee wird aus eher großen Blättern gewonnen, im Schnitt dauert es 40 Tage vom ersten Sprießen bis zur Ernte. Nach dem Pflücken werden die Blätter in einen dunklen Raum zum sogenannten Welken unter leichter Luftzufuhr gelegt. Im Anschluss werden die Blätter gerollt und gedreht, dabei wird die Zellstruktur absichtlich gebrochen, dies gibt dem Tee eine liebliche Note.
Nach dem mechanischen Bearbeitungsschritten kann der Tee in einen Ofen zum Backen oder Rösten gegeben werden. Der Meister bestimmt hierbei den Grad der Röstung.
Diese Verarbeitungsmethode stammt aus der Zeit der Tang Dynastie. Während dieser Zeit breitete sich das Teetrinken stark aus und Luyu dokumentierte in seiner „Tee Bibel“ den Tee Anbau und Konsum in acht Regionen, u.a. im heutigen Fujian und dem Oolong.
Bei dem chineischen Tee-Historiker Guang Chung Lee ließt man folgendes (aus dem Jahr 2006):
Die Teeproduktion in Taiwan begann im 18. Jahrhundert, seit dem findet man dort die meisten Sorten wie in Fujian.
Oolong Tee Anbau konnte sich stark entwickeln, auch dank der ausgeprägten Teekultur im Taiwanesischen Alltag. Eine Verabredung, auch geschäftlicher Natur kann in einem Teehaus gehalten werden und in öffentlichen Parks können teilweise auch Teesets für eine „Sitzung“ geliehen werden.
Taiwanesische Oolong Spezialitäten zeichnen sich durch besonders blumige und liebliche Geschmacksnoten aus.
Taiwanesische Oolong Tees schmecken besonders floral und lieblich. Die besten Oolong-Tees habe feine, sehr individuelle Geschmacksnoten die z.B. an Flieder oder Orchideen erinnern. Einige sagen taiwanesischer Oolong schmeckt besser als das Original von Fujian, wegen der hohen Anbauhöhe und der niederschlagsreichen, sowie zugleich sehr warmen Bergregion, an denen sich die Wolken abregnen.
Taiwan Oolong Tee Geschmack wird beeinflusst von:
Die Herstellung eines Oolong-Tees von hoher Qualität erfordert daher neben den richtigen Anbaubedingungen (Klima, Erde, Wasser, Pflanze) auch einen hochqualifizierten und erfahrenen Oolong-Teemeister, der die richtigen Entscheidungen bei der Verarbeitung trifft. Für das Erzielen einzigartiger Aroma-Nuancen, z.B. Orchidee oder Flieder, braucht es neben diesen Voraussetzungen aber auch immer ein Quäntchen Glück.
Nantou liegt in Taiwans Mitte, umgeben von den berühmten Bergen, wie Alishan und Dongding. Charakteristisch für diese Region ist der Sonnenschein am Morgen und lange Regen- und Nebelphasen während des Tages.
Teekenners Taiwan Oolong Tee stammt aus zertifizierten ökologischen Bioanbau, der Tee stammt aus den Teegärten von Frau Katie Yen, in dem die Pflanzen auf natürlichste Art gedeihen. Der Teegarten liegt auf einer mittleren Höhe von 1450m und der Tee wird von Hand gepflückt, gewelkt, geformt und gebacken.
Die Teeblätter für den Oolong-Tee werden aussschließlich per Hand gepflückt. Es werden "Two Leaves and a bud gepflückt." Die richtige Größe der Blätter ist entscheidend - beim Oolongtee dürfen die Blätter ruhig etwas größer sein, als z.B. bei chinesischen Grüntee-Sorten. Die erste Ernte findet deshalb auch etwas später statt, gegen Ende April oder Anfang Mai. Weitere 2-3 Ernten pro Jahr sind möglich. Insbesondere die Herbst-Ernte (geerntet im September oder Oktober) bringt erstaunlich gute Qualitäten hervor.
Die frisch geernteten Teeblätter werden noch am gleichen Tag auf großen Bambustellern ausgelegt und, je nach Wetter, an der Sonne oder in gut belüfteten Räumen gewelkt. Die Teeblätter müssen regelmäßig gewendet werden. Die Blätter verlieren beim Welken bereits einen hohen Anteil ihrer Feuchtigkeit.
Traditionell werden die Teeblätter auf den Bambustellern per Hand in die Höhe geworfen und dabei leicht gequetscht. Es entstehen kleine Anrisse an den Blättern, aus denen aromatischer Zellsaft austritt. Entlang der Risse setzt sofort die Oxidation der Blattsubstanz ein. Leicht oxidierte Oolongtees werden nur leicht gequetscht und höher oxidierte Oolongtees werden stärker gequetscht. Heute übernimmt diese Aufgabe eine Trommel, die ähnlich einer Waschmaschine, das Blattgut permanent dreht.
Die angerissenen Teeblätter werden wieder auf den Bambustellern ausgebreitet und reagieren bei Raumtemperatur mit dem Sauerstoff der Luft. Die Teeblätter verströmen einen herrlichen Duft und man kann bereits die Aromanoten der neuen Kreation erriechen. Der Prozess des Oxidierens dauert einige Stunden und muss für den gewünschten Oxidationsgrad rechtzeitig beendet werden. Es hat sich sie irrtümlicherweise der Begriff "Fermentation" eingebürgert. Fermentation ist aber immer ein Prozess mit Beteiligung von Mikroorganismen. Die Fermentation bleibt einzig und allein dem Pu-Erh Tee vorbehalten.
Zum Anhalten der Oxidation werden die Teeblätter jetzt erhitzt. Dazu werden die Blätter in großen Pfannen kurz bei ca. 80° C erhitzt und gewendet. Diese Methode wird in China und Taiwan für alle nicht bzw. halboxidierten Teesorten angewendet. In Japan kommt eine andere Methode zum Einsatz: Hier werden die Teeblätter zur Unterbindung der Oxidation kurz heiß gedämpft.
In diesem Schritt werden die kleinen, charakteristischen Oolong-Kügelchen hergestellt. Dazu werden die bereits fixierten Teeblätter in einem Stoffsack gegeben. Der Stoffsack wird unter hohem Druck zugedreht. Anschließend kommt der Sack auf einen Drehtisch. Dabei wird der Stoffsack von zwei gegenläufigen Eisenplatten eingequetscht und mehrere Stunden in drehenden Bewegungen bearbeitet. Je länger dieser Prozess durchgeführt wird, desto runder ist das Ergebnis.
Ziel des Trocknens ist es dem Tee weiter Feuchtigkeit zu entziehen. Dazu werden die jetzt gerollten Teekügelchen erneut auf den Bambustellern ausgebreitet und kommen mehrere Stunden in eine Trockungskammer. Häufig wird dabei ein Gebläse verwendet. Wenn die Teeblätter eine Restfeuchtigkeit von 3% erreicht haben ist der Prozess abgeschlossen.
Je nach gewünschter Teesorte kann der Oolong-Tee abschließend geröstet werden - oder auch nicht. Dazu werden traditionell Öfen mit Holzkohle beheizt und der Oolong-Tee auf Backblechen geröstet. Das Rösten verleiht dem Tee eine würzigere Note. Bei stärkerer Röstung treten die floralen Noten in den Hintergrund. Stärker geröstete Oolong-Tees sind z.B. die chinesischen Sorten Da Hong Pao oder Shui Xian. Auch der Dong Ding Oolong ist leicht geröstet. Der Four Seasons Oolong und der High Mountain Oolong sind dagegen nicht geröstet.
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